Ja, das Großeltern, Tante oder Onkel werden birgt auch Risiken. In meinem Fall zum Beispiel findet eine Art von Rückentwicklung statt, eine die ich sehr genieße: ich werde immer kindischer in letzter Zeit und das mit Herzensfreude. Mit Florina kann ich so viel herum albern, wie mit kaum jemandem anderen. Und lustigerweise kann schon so ein kleiner Knirpse sie blödeln wie die Großen. Wenn sie zum Beispiel das Fisch-Gesicht macht, das ihr auf dem Ikea-Duschvorhang so gefällt, dann brechen wir alle nieder vor Lachen. Oder wenn sie schummelt und dabei todernst bleibt, obwohl ihre Augen schon die Wahrheit verraten. 

Als Johannes Nichte uns mit 3 Jahren das erste Mal anflunkerte, war ich geschockt. So klein und schon so durchtrieben, dachte ich mir damals. Da war ich vermutlich noch zu „moralisch verbildet“ um zu begreifen, dass das ein Zeichen ihrer starken Denkfähigkeit und des kreativen Ausprobierens ist. Ach meine armen Kinder, was muss ich damals noch streng gewesen sein, als sie so klein waren. Risiko zwei: Ernüchternde Selbsterkenntnisse nicht ausgeschlossen!

Gestern erzählte mir eine liebe Bekannte, wie sich das Opa-Leben auf ihren Vater auswirkt: „Weißt du, mein Vater hatte immer ein bisschen etwas von Monk (aus der gleichnamigen Fernsehserie über den zwanghaften Detektiv) – jeder Flusel auf der Kleidung, auf den Möbeln stört ihn. Jedes Möbelstück muss pingelig genau ausgerichtet dastehen und geputzt sein und so weiter. Aber mit seinem Enkel wälzt er sich neuerdings in der Wiese herum – unfassbar!“

Wieder eine wohltuende Nebenwirkung. Florina, du Süße, ich freu mich schon aufs nächste Wochenende, wenn wir wieder gemeinsam im Bett hüpfen!

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